Schiessereien Südrussland, ausgelagert Einstellungen

[400plus]

Danke!

[Salzgraf]

Der Kanal heißt „Viel[e] Nazi“?

Die sinnrichtige Übersetzung wäre "multikulti". Er ist femdenfeindlich und nach deutschen Maßstäben er als Afd-nah zu bezeichnen. Er ist nur begrenzt zitierfähig.

[Salzgraf]

Staatliche Verwaltung und Parteiverwaltung sind demnach quasi schon verschmolzen?

vergleichen wir es mit der CSU in Bayern (1970 - 2010): https://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentswah...d_2021#Parteien
natürlich gibt es in mehrere Parteien, aber die beste Chance für dich und deine Gebietsgliederung was zu erreichen hast du, wenn du in einer gewissen Partei bist.

Der Beitrag wurde von Salzgraf bearbeitet: 24. Jun 2024, 16:19

[Salzgraf]

Ein milblogger mit Verbindung zu Speznaz hat sich die bislang verfügbaren Videos angeschaut und resümiert:

- Die Terroristen sind mit automatischen Waffen bewaffnet;
- einer der Terroristen hat eine Waffe in der AR-Basis, sie haben auch die Waffen der getöteten Streifenpolizisten beschlagnahmt, im Video ist eine AKS-74U zu sehen;
- sie haben Erfahrung im Umgang mit Waffen, es gibt Momente in dem Video, in denen die Terroristen Schießstände benutzen;
- taktisches Training ist ebenfalls vorhanden: sie kontrollieren 200, halten Sektoren, arbeiten aus der Deckung heraus, führen Inspektionen durch, wenn sich ein zweiter Mann (wingman) nähert, führen kompetente Bewegungen eines Duos durch (einer bewegt sich, der zweite schiesst), sie bleiben für eine minimale Zeitspanne im offenen Bereich, plus kompetente Arbeit bei der Unterdrückung durch Feuer;
- kompetente Verlagerung des Schwerpunkts: Schießen, Brandstiftung, Schießen.

Wir haben es mit einer ausgebildeten Gruppe zu tun (ausgebildet auf Schießständen, Waffenkursen). Auf ihrem Konto, nur nach den Ergebnissen des Videos, gibt es bereits 1 Streifenpolizistenteam, 1 Verkehrspolizisttenteam, es gibt auch eine Episode mit einem abgeschossenen Tigris.

https://t.me/rusich_army/15380

[SailorGN]

Interessant. Auf die sehr naheliegende Idee, dass man solche Trainingseinheiten in durchmilitarisierten Gesellschften UND als Kinder „loyaler“ Parteigenossen quasi aufgezwungen bekommt, will man nicht kommen. Es könnte ja bedeuten, dass man den Terror selbst professionalisiert…

[Salzgraf]

Also der FSBselber wird kaum an seine eigenen, fabrizierten Lügen glauben.

Erfolgsmeldungen kommen immer gut außer sie betreffen Amtsträger mit Verbindungen:

Der FSB und der Sicherheitsrat berichten regelmäßig über verhinderte Terroranschläge, auch im Nordkaukasus. Im Jahr 2023 wurden nach Angaben des Sicherheitsrats 16 Terroranschläge in der Region verhindert, die Aktivitäten von 149 Gruppen - "Unterstützer internationaler Terrororganisationen" - unterdrückt. Am 1. April berichtete der FSB über die Festnahme von Verdächtigen bei der Vorbereitung einer Explosion am Ufer von Kaspiysk (Dagestan) vor einer großen Menschenmenge.
(...)
Oleg Grinev, ein hochrangiger Offizier des FSB Russlands in Moskau und der Region Moskau, der regelmäßig auf Geschäftsreisen nach Dagestan kam, wurde zu fünf Jahren verurteilt, weil er den Schwiegersohn des Ex-Bürgermeisters von Kaspijsk, Jamaludin Omarov, im Austausch für 40 Millionen Rubel nicht strafrechtlich verfolgt hatte. Grinev gestand seine Schuld nicht ein, da er in Dagestan stark trank und sich an nichts erinnert. Es ist gut möglich, dass zahlreiche Berichte über verhinderte Terroranschläge auf solchen "Agenten"-Arbeiten beruhen.

Es ist überhaupt nicht verwunderlich, dass mit einer solchen "Wachsamkeit" des FSB das Interesse am Wahhabismus in der Region aufgeblüht ist.

https://t.me/vchkogpu/48953

[Glorfindel]

Es ist überhaupt nicht verwunderlich, dass mit einer solchen "Wachsamkeit" des FSB das Interesse am Wahhabismus in der Region aufgeblüht ist.

Das Interesse am Wahhabismus ist doch auch aus anderen Gründen aufgeblühlt. Was hat Russland denn dort gemacht, v.a. auch in Tschetschenien? Und weder in Dagestand noch in Tschetschenien werden die Leute gut regiert. In Tschetschenien ist einfach mehr Geld vorhanden, dafür haben aber die Russen dort auch zwei blutige Kriege geführt.

Ich denke, dass es in solchen russischen Provinzen unter der Oberfläche gewaltig gährt.

[SailorGN]

In Tschetschenien haben die Kadyrowski den Deckel drauf, dafür werden sie voon Moskau alimentiert und vor russischer Justiz geschützt. Was dort islamistisch passiert ist eine absolute black box, dort werden russische Ermittler gern mal verprügelt und vertrieben. Da Kadyrow senior auch einen auf fromm macht kann ich mir gut vorstellen, dass dort eben nicht der eisere Besen gegen die Wahabiten geschwungen wird... die primitiv-toxische Männlichkeit, die dort zelebriert wird passt gut zum radikal-primitiven Islamismus. Da wird nach aussen Ruhe suggeriert und wahrscheinlich alles, was Kadyrow passt, durchgelassen werden. Dagestan ist ne ganz andere Nummer, da gibts kein Geld von oben/aus Moskau, keine Jobs und kein Wohlstand. Nicht umsonst war/ist die Region besonders von den Verlusten in der Ukraine betroffen... weil Militär/Kontraktsoldat eine verlockende Möglichkeit ist. Gleichzeitig reden wir hier vom Kaukasus, die Region war schon immer für ihren Widerstandswillen gegen fernen Zentralismus (sei es nun gegen die Herrschaftsansprüche aus Moskau, Istanbul oder dem Nachbartal) bekannt. Dazu so... exotische Bräuche wie Blutrache und Familienfehden und schon wird aus "Kollateralschäden" der russischen Armee im Kampf gegen Islamisten das Generationenprojekt Widerstand für lokale Clans.

[Cuga]

Der Kanal heißt „Viel[e] Nazi“?

Die sinnrichtige Übersetzung wäre "multikulti". Er ist femdenfeindlich und nach deutschen Maßstäben er als Afd-nah zu bezeichnen. Er ist nur begrenzt zitierfähig.

Danke dir für die Einordnung und @PeterPetersen für die Korrektur.
Mein Russisch ist ziemlich unterirdisch und die Transkription half nicht.

[Elster]

Einer der verletzen Polizisten ist seinen Verletzungen erlegen, womit die Anzahl der Todesopfer auf 20 steigt (16 Polizisten und 4 Zivilisten). Die Zahl der Verletzten soll bei 46 liegen. Ich habe einen Kommentar gesehen, wonach der Claim von IS-CP unglaubwürdig sei und die Täter aus eigenem Antrieb gehandelt hätten. IS-CP gilt seit Jahren als zerschlagen und alle Ankündigungen einer Neugründung in der jüngsten Vergangenheit hätten wenig Greifbares hervorgebracht.

Ob als Teil einer Terrororganisation oder aus eigenem Antrieb - ich frage mich, was passieren muss, damit sich Söhne und Neffe eines Vertreters der lokalen Elite derart radikalisieren, dass sie so eine Tat begehen.

[Marcus Marius]

Ob als Teil einer Terrororganisation oder aus eigenem Antrieb - ich frage mich, was passieren muss, damit sich Söhne und Neffe eines Vertreters der lokalen Elite derart radikalisieren, dass sie so eine Tat begehen.

Religion, Armut und Unterdrückung treffen sich in einer Bar...

[Nite]

Ob als Teil einer Terrororganisation oder aus eigenem Antrieb - ich frage mich, was passieren muss, damit sich Söhne und Neffe eines Vertreters der lokalen Elite derart radikalisieren, dass sie so eine Tat begehen.

Religion, Armut und Unterdrückung treffen sich in einer Bar...

Genau das gerade eben nicht.
Als Söhne eines lokalen Head Honchos haben die Täter vielleicht nicht zur Elite gehört (wie ein z.B. ein Osama bin Laden), können aber zumindest als privilegiert bezeichnet werden (wie z.B. auch die 9/11-Attentäter oder die RAF)

[Scipio32]

Was sind dann deiner Meinung nach die Ursachen für das Verhalten der Attentäter?

[PeterPetersen]

Was sind dann deiner Meinung nach die Ursachen für das Verhalten der Attentäter?

Anfälligkeit für radikale Ideen, vermutlich Charakterschwäche/Vulnerabilität in Verbindung mit emotionalen Problemen.
Ist ähnlich wie mit Alkoholismus, Drogensucht, etc.

Der Beitrag wurde von PeterPetersen bearbeitet: 25. Jun 2024, 09:31

[Glorfindel]

Aber Dagestan hat teilweise schon so einen Status einer russischen Kolonie mit kaum russischer Bevölkerung. Wenn man dann noch sieht, wie Russland regiert wird, dann wundert es nicht unbedingt, wenn dort vielleicht nicht alle so glücklich sind. Ich habe gerade gestern ein Interview mit einem englischsprachigen sog. "Experten" gesehen, welcher meinte, dass es in mehreren russ. Teilrepubliken unter der Oberfläche gären würde und dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass es zu Prototesten oder gar Aufständen kommen könnte, da die russische Regierung den Regionen immer mehr Kompetenzen entzieht. Tartarstan wurde da zum Beispiel noch genannt (auch wenn Tartarstan im Vergleich zu Dagestan wohlhabend ist).

Aus meiner Schweizerischen Sicht ist das russische Rezept mit dem Umgang mit Minderheiten der falsche Weg - Ulrike Guérot irrt sich wohl gewaltig, wenn sie Russland also Vorbild für Europa sieht.

[SailorGN]

Man darf niemals vergessen, dass russland mindestens zentralistisch geführt wird… mit wiederholten Perioden des quasi-kolonialen Umgangs. Gerade Regionen, welche nicht ethnisch russisch dominiert sind, wurden/werden „schlecht“ regiert. Der Ferne Osten und Sibirien war über Jahrhunderte sehr vergleichbar mit dem „Wilden Westen“ der USA, wo entlang von Straßen befestigte Aussenposten nach und nach „Land nahmen“, wo es Massaker an indigenen Bevölkerung und Vergeltung an „russischen“ Siedlern gab, wo Natur und Menschen ausgebeutet wurden.

Der Kaukasus ist dabei nochmal speziell, weil er eine Kontaktfläche mit dem Osmanischen Reich war. Hier gab es immer wieder Kämpfe, wobei die lokale Bevölkerungerung je nach Religion und oder Geldbedarf für die eine wie die andere Seite instrumentalisiert wurde. Der Völkermord an den Armeniern im 1. WK war dabei die Folge. Eine weitere Folge der ewigen Scharmützel ist in der Region auch der Hass zwischen Ethnien, der auch zu Sowjetzeiten nur unterdrückt, aber nie beseitigt werden konnte (oder nie Priorität besaß). In den 80igern gabs da auch verschiedene Progrome in alle Richtungen. Die russen waren hierbei immer Fremde/Feinde, die von außen kamen.

Die Hintergründe jetzt werden vermutlich nicht so schnell ans Licht kommen, allein die russen haben sicher kein Interesse an wirklicher Aufklärung. Daher kann es trotz der Zugehörigkeit der einen Person zu „Einiges Russland“ durchaus familiär-religiöse Gründe geben. Die Zugehörigkeit kann auch völlig unabhängig von der tatsächlichen Geisteshaltung sein, auch Menschen wie Kadyrow sind nun nicht grade durch und durch russophil und bekommen trotzdem russische Titel und Ehrungen. Die Parteizugehörigkeit ist in meinen Augen eine Sache der persönlichen Loyalität oder Belohnung, nicht so sehr Teil eines nationales Projektes/einer Vision. Man muss gar nicht so weit schauen, um Beispiele für die Ausnutzung von Parteiposten für persönliche Bereicherung GEGEN die (vorgegebenen) Parteiprogrammatiken zu finden.

[Sensei]

Was sind dann deiner Meinung nach die Ursachen für das Verhalten der Attentäter?

Anfälligkeit für radikale Ideen, vermutlich Charakterschwäche/Vulnerabilität in Verbindung mit emotionalen Problemen.
Ist ähnlich wie mit Alkoholismus, Drogensucht, etc.

Die persönliche Motivation reicht als Erklärung nicht aus.

Dazu braucht es noch die Möglichkeiten der Umsetzung (Netzwerk zur Rekrutierung und Vorbereitung).
Und ein Umfeld/äußere Motivation (Unzufriedenheit mit Russland, religiöse und regionale Minderwertigkeitsgefühle).

[Cuga]

Du hast in den Regionen seit Jahren religiöse Einflüsse aus Saudi Arabien und der Türkei. Diese fallen auf fruchtbaren Boden, solange das Geld aus Moskau aber fließt, wird den Profiteuren nach Moskaus Interessen gehandelt. In Tschetschenien wird die Ruhe nur mit viel Geld und der Duldung einer lokalen Quasi-Monarchie erkauft. In Tartastan ist der Anteil an Russen deutlich höher, die dortige Herscherfamilie ist aber auch schon seit Jahrzehnten an der Macht, benötigt aufgrund des Wohlstandes keine Gewalt zur Durchsetzung russischer Interessen. Unantastbar sind sie trotzdem, Beispiel der Airliner den einer der Söhne verunfallt hat.

In Dagestan gibt es keine brutale Gewaltherrschaft wie in Tschetschenien, Partizipation am Reichtum über normale Erwerbstätigkeit in größeren Unternehmen fällt auch raus. Das die nächste Geberation dann aufbegehrt, insbesondere wenn von Außen Benzin ins Feuer gegossen wird, ist verständlich.

ps: Man sollte auch nie den üblichen Rassismus gegen Menschen aus dem Kaukasus in Russland als Pushfaktor unterschätzen.
In Tartarstan wechselt man gerne die Straßenseite, wenn man vermutete Tschetschenen sieht.

Der Beitrag wurde von Cuga bearbeitet: 25. Jun 2024, 11:47

[PeterPetersen]

Tatarstan ist zwar sehr reich an Ressourcen (Hauptabbaugebiet von Öl, wenn ich mich nicht irre), aber das meisten davon geht nach Moskau. Das Durchschnittseinkommen ist weniger als 50% des von Moskau (52.789 RUB vs. 113.671 RUB).
https://translated.turbopages.org/proxy_u/e...by_average_wage

[x4x53]

ps: Man sollte auch nie den üblichen Rassismus gegen Menschen aus dem Kaukasus in Russland als Pushfaktor unterschätzen.
In Tartarstan wechselt man gerne die Straßenseite, wenn man vermutete Tschetschenen sieht.

Jup. Das zeigt sich auch darin, dass man черножопый (Chorno Shopy - eine weit verbreitete erniedrigende Bezeichnung für Menschen mit zentralasiatischer oder kaukasischer Herkunft) ganz offen auf der Strasse hört, und nicht nur hinter vorgehaltener Hand oder auf Sozialen Medien.

[ramke]

Recht interessante Einschätzung eines russischen Politologen:
https://74.ru/text/incidents/2024/06/25/73751369/

- Unter denen, die zu den Terroristen gezählt werden, waren zwei Söhne des Bezirksvorstehers von Dagestan. Was treibt ziemlich wohlhabende Leute mit einem bestimmten Status dazu, einen radikalen Weg einzuschlagen?
- Während der beiden Kriege in Tschetschenien und der Anti-Terror-Operation in Dagestan verliefen die ideologischen Trennlinien durch die Familien der Eliten, die zur herrschenden Elite gehören. Dies ist nicht nur die Ebene der Verwaltungsleiter der einzelnen Bezirke, der Bürgermeister, sondern auch der Minister. Erstens sind die Clans in den dagestanischen Familien groß. Zweitens gibt es in diesen Familien eine große Anzahl unerfüllter junger Menschen, die unter den Einfluss radikaler Ideologen und Interpretationen geraten. Die Zahl solcher Tragödien in Dagestan hat bereits Hunderte überschritten.

So tauchten beispielsweise in der Familie des Ex-Kulturministers Apologeten radikaler Interpretationen des Islam auf. Sie nahmen das ältere Familienoberhaupt als Geisel. Das Haus wurde von Sicherheitskräften gestürmt. Fast alle Familienmitglieder starben. Ein anderes Beispiel: Der Sohn eines Justizoberst von Dagestan entpuppte sich als Kämpfer. Er erhielt den Auftrag, seinen Vater zu erschießen - er nahm eine Pistole und erschoss ihn. Er hob das Geld der Familie ab und übergab es den Militanten.

Es gibt Dutzende solcher Fälle, und die Trennlinien sind längst gezogen. Heute ruhen sie, aber mit einer starken Veränderung der soziopolitischen Situation oder Herausforderungen können sie sich manifestieren.

Woher erhalten junge Menschen Informationen?
— Instagram**, Facebook*** (in der Russischen Föderation verboten; im Besitz des Unternehmens Meta****, das in der Russischen Föderation als extremistisch anerkannt ist), Telegram, YouTube. Das beliebteste in Dagestan ist Instagram**. Es wird häufiger als in Russland insgesamt für die Förderung von Seiten, neuen Ideen und Kontexten verwendet. Viele Dagestaner sprechen Arabisch, während andere unter dem Einfluss von Khabib Nurmagomedov Englisch beherrschen. An neuen Informationen mangelt es nicht – Dagestan steht in vielen Bereichen an vorderster Front, auch auf der Ebene Russlands.

[Cuga]

Tatarstan ist zwar sehr reich an Ressourcen (Hauptabbaugebiet von Öl, wenn ich mich nicht irre), aber das meisten davon geht nach Moskau. Das Durchschnittseinkommen ist weniger als 50% des von Moskau (52.789 RUB vs. 113.671 RUB).
https://translated.turbopages.org/proxy_u/e...by_average_wage

Da hast du Recht.
Moskau und St. Peterburg sind nicht Russland.
Tartarstan geht es aber noch deutlich besser als den meisten anderen Republiken. Wenn man von Kazan nach Joschkar-Ola fährt, bemerkt man die Grenze der Republik sofort an den Änderungen im Reparaturzustand der Straßen. Die Infrastruktur in Tartarstan ist gut, zumindest überall wo ich gewesen bin, auch auf dem Land. In Mari El ist es eine Katastrophe.
Das die meisten Dörfer auch in Tartarstan ärmlich sind und die Menschen von Subsistenzwirtschaft leben ändert das natürlich nicht.

[Marcus Marius]

Jup. Das zeigt sich auch darin, dass man черножопый (Chorno Shopy - eine weit verbreitete erniedrigende Bezeichnung für Menschen mit zentralasiatischer oder kaukasischer Herkunft) ganz offen auf der Strasse hört, und nicht nur hinter vorgehaltener Hand oder auf Sozialen Medien.

Gehe ich richtig in dem Verständnis, dass das wortwörtlich mehr oder weniger "Schwarzer Kerl" heißt und sinngemäß am besten mit "Neger", um nicht zu sagen "Nigger" übersetzt wird? Ich bin immer wieder von der Verrohung der russischen Gesellschaft überrascht, obwohl ich es eigentlich besser weis.

Das die meisten Dörfer auch in Tartarstan ärmlich sind und die Menschen von Subsistenzwirtschaft leben ändert das natürlich nicht.

Wieviel wirtschaftliches Potential in Russland einfach nur verschwendet wird, ist beachtenswert. Klar hat das Land massive logistische Herausforderungen, die wenige andere Länder der Welt so kennen, aber sogar die Soviets haben verstanden, dass das Potential da ist und genutzt werden kann. Die Russen könnten so einfach, so viel haben...

[PeterPetersen]

Jup. Das zeigt sich auch darin, dass man черножопый (Chorno Shopy - eine weit verbreitete erniedrigende Bezeichnung für Menschen mit zentralasiatischer oder kaukasischer Herkunft) ganz offen auf der Strasse hört, und nicht nur hinter vorgehaltener Hand oder auf Sozialen Medien.

Gehe ich richtig in dem Verständnis, dass das wortwörtlich mehr oder weniger "Schwarzer Kerl" heißt und sinngemäß am besten mit "Neger", um nicht zu sagen "Nigger" übersetzt wird? Ich bin immer wieder von der Verrohung der russischen Gesellschaft überrascht, obwohl ich es eigentlich besser weis.

Die wörtliche Übersetzung wäre "Schwazärschiger".
"Neger" ist kein Schimpfwort im russischen, sondern die geläufige gesellschaftlich akzeptierze Bezeichnung für Dunkelhäutige.
Nichts davon ist daher automatisch dem englischen N-Wort gleichzusetzen im gemeinten Sinne. Wenn man seinen Hass gegenüber dunkelhäutigen ausdrücken will (im Sinne des N-Worts), dann wird man in der Regel schlimmere Wörter nutzen/hinzufügen.

Der Beitrag wurde von PeterPetersen bearbeitet: 25. Jun 2024, 17:08

[PeterPetersen]

In Dagestan gibt es wieder Schießerei
https://t.me/infomil_live/7518?single


Jemand hat wieder das Feuer auf Polizisten eröffnet

Der Beitrag wurde von PeterPetersen bearbeitet: 25. Jun 2024, 20:52

[Brünnhilde]

Kurzweiliger, lesenswerter Artikel zum Thema auf BR

https://www.br.de/nachrichten/kultur/im-ros...r-druck,UGbUlct